Musikmachen statt Holzhacken: Hymnen und rustikaler Stadion- rock geben sich die Hand.
Wenn Marco Wanda im Studio arbeitet, denkt er das Stadion mit. Anders lässt sich nicht erklären, dass nahezu jedes der zwölf Stücke auf dem neuen, selbstbetitelten Album seiner Band Wanda, derart arenatauglich daherkommt. Wieder mal. Es fällt schwer, nicht beeindruckt zu sein von der Soundmauer, die hier aufgebaut wird. Gitarrensoli, mehrstimmiger Gesang, Aufbau von Spannung, die sich in bombastischen Refrains auflöst - Wanda liefern gewohnt euphorisierend ab.Wodurch aber unterscheidet sich ihre
Herangehensweise vom Alpenrock eines Andreas Gabalier. der das Kraftstrotzende
ja auch in den Mittelpunkt seiner Musikproduktion stellt? Es ist ihre musikalische
Zitatfreude und letztlich natürlich auch ihre politische Haltung. Wo Gabalier
heimattümelt, liefern Wanda textlich den Zweifel und das Aufbegehren gegen die
Umstände mit.
Sie triggern diesmal souverän Indie-Musikerfahrungen der frühen
80er an, zitieren Ton Steine Scherben und verzichten lässig auf Endreime, wo
sie keinen Sinn machen. Das ist schlau und verhindert hoffentlich, dass ihre
Musik in falsche Hände gerät. Zwar steht die Bro-Kultur auch auf dem neuen
Album wieder hoch im Kurs, der Männerwunsch nach „Gang“ wird im
gleichnamigen Song allerdings gezielt zurückgewiesen: „Nichts, was wir tun,
wird je zur Legende werden".
Was wir zu hören kriegen, sind Rock-Schlager,
die sich selbst abstoppen, bevor sie ins Bierzelt Einzug halten, und trotzdem
zum eskapistischen Mitgrölen auf Studentenpartys animieren.
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